Philosophie aus sich heraus.
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Schafft die Rente ab -

- zugunsten des "Artikel 1 der Menschenrechte - richtig gestellt".  Aufruf 5

Ulrich H. Rose vom 02.09.2018

Untertitel:

Würdevoll im Alter leben.

Vorab stelle ich einen Artikel von Mark Schieritz, veröffentlicht am 30.08.2018 in DIE ZEIT, hier rein, der meine Thesen zum Thema "Würdevoll im Alter leben" zum Teil stützt.

Mein Kommentar siehe am Ende.

Beim Streit um die Rente geht es nur vordergründig um Jung gegen Alt, in Wahrheit aber um Arm gegen Reich. DIE ZEIT vom 30.08.2018 von Mark Schieritz

 

Teure Versprechen

Wenn man es genau nimmt, ist die gesetzliche Rente eine Zumutung. Wer arbeiten geht, sammelt im Laufe seines Lebens sogenannte Rentenpunkte an. Je besser das Einkommen, desto mehr Rentenpunkte – und je mehr Rentenpunkte, desto höher später einmal die Rente. Man kann es auch einfacher sagen: Wer heute hat, dem wird morgen gegeben. Und das soll gerecht sein?

 

Die Regierung würde diese Frage am liebsten elegant umschiffen. Im koalitionsinternen Streit um die Altersvorsorge dreht sich alles um Haltelinien, Beitragssätze und Rentenniveaus. Dabei müsste man eigentlich sehr viel grundsätzlicher an die ganze Angelegenheit herangehen.

Die Rente stammt schließlich aus einer Zeit, in der viele Junge wenige Alte ernährten und die arbeitende Bevölkerung mehrheitlich einer einigermaßen vernünftig bezahlten Beschäftigung im Handwerk oder in der Industrie nachging. Unter solchen Umständen ergibt es durchaus Sinn, die Rente als eine Art Prämie für die Lebensleistung an das Einkommen zu koppeln: Wer arbeitet, bekommt eine ordentliche Rente, und wer sich besonders anstrengt, bessert damit zugleich seine Altersvorsorge auf.

Die Höhe der Rente hat immer weniger mit individueller Leistung zu tun

Heute aber müssen immer wenige Junge immer mehr Alte ernähren, und die Arbeitswelt wird zunehmend unüberschaubar: Es gibt zwar Jobs, aber die Bezahlung ist viel unterschiedlicher als früher. Während die oberen 20 Prozent Mitte der Neunzigerjahre noch doppelt so viel verdienten wie die unteren 20 Prozent, ist es nun fast das Dreifache. In Zukunft wird sich dieser Trend wahrscheinlich verschärfen, weil einfache Tätigkeiten vermehrt automatisiert werden und nicht jeder Bandarbeiter zum Ingenieur ausgebildet werden kann. Das drückt die Löhne und damit auch die Renten derjenigen, die im neuen Maschinenzeitalter nicht mithalten können.

 

Daraus ergibt sich, dass die Höhe des Rentenniveaus immer weniger mit der individuellen Leistung zu tun haben wird – und immer mehr mit dem Glück bei der Berufswahl und anderen Zufällen des Lebens. Die Politik verfällt dennoch in alte Reflexe. Die SPD fordert ein höheres allgemeines Rentenniveau, damit die Alten im Ruhestand besser über die Runden kommen. Und die Union ist dagegen, weil sie die Jun-gen – und die Unternehmen – nicht belasten will, die mit ihren Beiträgen die Rente finanzieren.

 

Dabei ist die relevante Konfliktlinie in dieser Auseinandersetzung nicht Jung gegen Alt, sondern Arm gegen Reich.

Es gibt nämlich nicht nur arme Rentner, sondern auch sehr reiche. Wenn aber die Rente erhöht wird, um den armen Rentnern zu helfen, dann erhalten automatisch auch die reichen Rentner mehr Geld – obwohl sie möglicherweise schon viel davon haben.

Deshalb ist auch eine vergleichsweise moderate Anhebung der Rentenbezüge teuer. Etwa 36 Milliarden Euro mehr müssten überschlagsweise im Jahr zusätzlich ausgegeben werden, wenn die Rente auch über das Dienstagnacht beschlossene Zieldatum 2025 hinaus auf dem heutigen Niveau stabilisiert werden soll, wie es Finanzminister Olaf Scholz vorschlägt. Es wird bis dahin schließlich mehr als 20 Millionen Rentner geben, die Anspruch auf mehr Geld hätten.

 

Wie wäre es deshalb, wenn die Rente nicht pauschal für alle erhöht würde, sondern nur für diejenigen, die es nötig haben?

 

Wenn sich also die Alten untereinander so solidarisch verhielten, wie sie es von den Jungen immer einfordern? Sicher: Weil die Rente verfassungsrechtlich geschützt ist, kann der Staat nicht einfach einen Teil der Rentenzahlungen beschlagnahmen und umverteilen. Das wäre wahrscheinlich auch politisch nur schwer zu vermitteln. Aber es ginge für den Anfang auch anders. So könnten zukünftige Rentenerhöhungen beispielsweise statt durch höhere Beiträge für die Jungen durch eine Steuer auf große Vermögen finanziert werden. Die haben tendenziell eher die Älteren, und sie sind in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Und auch das wäre denkbar: Dass Menschen mit eher angenehmen Berufen – Versicherungsmathematiker, Architekten, Journalisten – länger arbeiten, damit Menschen mit deutlich anstrengenderen Jobs früher in Rente gehen können. Einen »verlässlichen Generationenvertrag« soll die Rentenkommission ausarbeiten, die die Bundesregierung kürzlich eingesetzt hat. Das wird nicht funktionieren, wenn der Politik nicht mehr einfällt, als die Alten gegen die Jungen auszuspielen.

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Mein Kommentar zum Artikel von Mark Schieritz:

Gut und mutig gedacht. Im Prinzip sehe ich es genauso, vor allem im Zusammenhang mit dem Artikel 1 der Menschenrechte - richtig gestellt.

Um sich auf Augenhöhe und in Brüderlichkeit begegnen zu können ist es zwingend notwendig, dass dazu die Voraussetzungen geschaffen werden!!!

 

Nur wenn wir das Thema Maschinensteuer (siehe den Artikel von Mark Schieritz) weiter denken, dann kommen wir nicht umhin über eine bedingungslose Grundversorgung nachzudenken - in Kombination mit den Gedanken von Mark Schieritz.

 

Was meine ich damit?

1. Schrittweise vorzugehen, da sonst eine Kapitalflucht aus Deutschland einsetzt.

2. Punkt 1 - das schrittweise Vorgehen - wäre zu verhindern, wenn alle Länder der Erde mitmachen würden. Das ist illusiorisch, deshalb nach Punkt 1 jetzt der Punkt 2: Den "Artikel 1 der Menschenrechte - richtig gestellt" auf den Weg bringen.

3. Für das Umsetzen von Punkt 2 braucht es besondere Menschen und keine Politiker, die nur nach dem sehr primitiven Machterhaltungsprinzip funktionieren. Für das Umsetzen des "Artikel 1 der Menschenrechte - richtig gestellt" braucht es ehrliche und liebevolle Menschen. Ehrliche und liebevolle Menschen sind Menschen, die dem Attribut "menschlich" entsprechen. Dieser Punkt 3 erfordert schon erhebliche Anstrengungen die "menschlichen Menschen" in Deutschland zu finden. Und zur Erinnerung: Ich bin immer noch dabei über die bedingungslose Grundversorgung oder das bedingungslose Grundeinkommen nachzudenken.

4. Erst wenn Punkt der Punkt 3. umgesetzt ist, das bedeutet, es wird ehrlich mit den Menschen umgegangen, erst dann kann das Wichtigste erfolgen, das Umverteilen.

5. Zum Umverteilen braucht es

a. strenge Gesetze "setzt die zweite Reformation von 2017 um + IST" (Aufruf Nr. 8) und

b. "sucht die 5 Weisen in jedem Land" (Aufruf Nr. 1)

6. Wenn die beiden Punkte 5a und 5b in Deutschland umgesetzt sind, erst dann wird es zu einem friedlichen Miteinander der Menschen kommen und wir erleben das Paradies auf Erden - ohne jeglichen Glauben.  Dann braucht es auch nicht mehr die Diskussionen über die bedingungslose Grundversorgung oder das bedingungslose Grundeinkommen, weil "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst" gelebt wird.

 

Ulrich H. Rose vom 02.09.2018

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